Andreas Thierry (Hrsg.)
Politische Verfolgung in Österreich
Entstehung und Anwendung des sog. "NS-Verbotsgesetzes"
320 Seiten, Weichband
Das Thema "Politische Verfolgung in Österreich" ist ein ebenso umfangreiches wie vielschichtiges, daß es schier unglaublich ist, daß es bis zu diesem Werk keine Gesamtschau zu diesem Thema gab. Schon dieser Umstand allein dürfte eine Antwort auf die Frage sein, warum die politische Verfolgung Andersdenkender in Österreich effizienter ist, als irgendwo sonst auf der Welt: Die Tatsache, daß es sie gibt, ist außerhalb der Kreise der Betroffenen, weder bekannt noch von Interesse. Hunderte von Prozessen, die es allein seit Nivellierung des verfassungswidrigen "NS-Verbotsgesetzes" 1992 gab, wurden im stillen Kämmerlein, abseits der öffentlichen Wahrnehmung geführt. Dieses Buch versucht nun erstmals diese Lücke in der allgemeinen Wahrnehmung zu schließen: Der Themenkomplex "Politische Verfolgung in Österreich", der fast ebenso uferlos ist, wie der nicht näher beschriebene Tatbestand des § 3g, nur mit dem Schwerpunkt der Entstehung und Anwendung des stalinistischen "NS-Verbotsgesetzes" wird darin kenntnisreich behandelt. Es sollen hier v.a. die juristischen Details der Gesinnungsjustiz der letzten sechs Jahrzehnte aufgearbeitet werden, eine "Geschichte des Unrechts" gewissermaßen. Die Juristen und Historiker, die im unfreiesten Staat Europas zu ihrer eigenen Sicherheit selbstverständlich anonym bleiben müssen, haben es sich zum Ziel gesetzt, eine Grundlage zur Auseinandersetzung mit dem Thema zu liefern. Dieses Buch ist eine Faktensammlung, aus der, über die darin erfaßte Unterdrückung von einzelnen Dissidenten und Organisationen, vor allem auch hervorgeht, mit welcher Brutalität und krimineller Energie das von den alliierten Siegermächten installierte Nachkriegsregime seinen Plan der Entdeutschung Österreichs bis zum heutigen Tage verfolgt.